DER Anzucht Guide | Nach diesem Video gelingt euch jede Anzucht!

28.01.23 Regina Dunst

Ich starte mit meiner Aussaat/Anzucht immer erst im Februar. Denn da sind die natürlichen Lichtverhältnisse schon einigermaßen gut und ich brauche kein künstliches Licht mehr.

Für die Anzucht müssen die Samen einen hellen Platz bekommen und als Wärmequelle benutze ich unseren Heizkörper, aber mit einer Fußbodenheizung würde es auch gut funktionieren. Die Wärme ist deshalb so wichtig, weil spezielle Warmkeimer wie z.B. Tomaten, Basilikum, Paprika, Chili, Physalis, Auberginen, Kürbisgewächse und Gurken benötigen Temperaturen zwischen 20 - 25 Grad Keimtemperatur. Während der Keimung ist es nicht so tragisch, wenn das Licht nicht optimal ist. Aber nach der Keimung ist das Licht von essentieller Bedeutung und die Anzuchtschalen/Töpfe müssen unbedingt den hellsten Platz bekommen (Temperatur 15 - max. 20 Grad), um gesund und kompakt weitergedeihen zu können.

Für die Anzucht benötigt ihr eine gute, torffreie, feinkrümelige Erde. Ich verwende die Bio Anzuchterde von Sonnenerde! Als Anzuchtschalen könnt ihr auch irgendwelche älteren Behälter von Obst- oder Gemüseverpackungen oder ähnliches verwenden (Recyclinggedanke & Geld sparen). Als Saatgut verwende ich fast immer Bio Samen, denn sie sind meistens auch samenfest! Das bedeutet, ich kann sie immer wieder sortenrein nachbauen (also selbst die neuen Samen ernten und wieder ansäen). Nach dem Einsäen dürft ihr nicht vergessen die Anzuchtschalen zu beschriften und natürlich zu gießen.

Ganz wichtig für die erfolgreiche Anzucht, ist das Wissen um die richtige Keimtemperatur der verschiedenen Samen! Zudem musst du darauf achten, ob es Licht-oder Dunkelkeimer sind! Bei den meisten Samenpackungen/Tütchen, steht die Info diesbezüglich auf der Rückseite der Verpackung.

LICHTKEIMER: Samen werden gar nicht mit Erde bedeckt, sondern nur angedrückt. Oder nur hauchdünn mit etwas Erde bedeckt, damit die Saat nicht zu schnell austrocknen kann. Eine Faustregel lautet: Je kleiner und feiner der Same ist, desto eher ist es ein Lichkeimer. Sehr viele Wiesenblumen zählen zu Lichtkeimern: Kornblumen, Mohn, Fingerhut sowie Glockenblumen. Aber auch Beifuß, Beinwell, Kümmel, Basilikum, Salat, Dill, Kresse, Schnittknoblauch zählen zu dieser Sorte. Manche wenden die Samen von den Tomaten und Tagetes ebenfalls nach dem Schema der Lichtkeimern an, ich bedecke diese Samen aber immer mit etwas Erde!

DUNKELKEIMER: Die Samen werden in die Erde gesteckt und mit Erde bedeckt (2 - 4 mal höher als die Samenstärke ist). Die meisten Gemüsearten sind Dunkelkeimer. Dazu zählen unter anderem Petersilie, Spinat, Radieschen, Schnittlauch, Zucchini, Kürbis, Gurke, Erbsen, Kohlarten, Paprika, Mais, Bohnen usw.

WARMKEIMER: Viele Gemüsearten und Kräuter gehören dazu. Die Keimtemperatur der Warmkeimer kann sehr unterschiedlich sein. Sie beginnt bei etwas über 5 Grad und endet so ungefähr bei 28 Grad. Grünkohl, Karotte, Zwiebel können mitunter schon ab ca. 5 Grad keimen. Hingegen sehr warm (ca. 20 - 28 Grad) benötigen es z.B. Paprika, Tomaten, Auberginen, Kürbisgewächse, Gurken, Bohnen, Sellerie, Fenchel, Physalis, Chili, Ingwer, Kurkuma usw. 15 bis ca. 20 Grad: Rote Bete, Spinat, Karotten, Erbsen, Salat, Kohlgewächse, Sommerblumen. Das sind alles nur ungefähre Richtwerte! Unter der Keimtemperatur versteht man die Bodentemperatur, also wie warm der Boden/Erde ist!

KALTKEIMER (Frostkeimer): Die Samen müssen eine Kälteperiode (so um die 0 bis 5 Grad) für mehrere Wochen durchlaufen, damit sie keimen können. Man kann die Samen von dieser Sorte auch für ca. 2 bis 3 Wochen in den Kühlschrank geben, damit sie den Kältereiz bekommen und zu Keimen beginnen. Typische Kaltkeimer sind die Kerbelrübe, Postelein, Bärlauch, Meerkohl, Schnittlauch, Dill, Salbei, ein paar Wiesenblumen, Silberblatt Schnittknoblauch, Waldmeister, Arnika, Christrosen, Phlox, Pfingstrose, Obstgehölze (Apfel, Birne, Haselnuss, Walnuss, Zwetschken), usw. Es gibt Saatguthändler, die Samen mit gebrochener Keimruhe verkaufen, das heißt, sie brauchen keinen Kältereiz mehr.

Jetzt wisst ihr, was man unter Licht- Dunkel- Warm- und Kaltkeimer versteht und welche Samen dazugehören.

Nun ein paar Beispiele dazu, denn ein Same ist ja nicht nur ein „Keimer“:

 

Basilikum: Lichtkeimer und Warmkeimer

Kresse: Lichtkeimer und Warmkeimer

Wiesenblumen: Lichtkeimer und Kaltkeimer

Salat: Lichtkeimer und Warmkeimer

Schnittknoblauch: Lichtkeimer und Kaltkeimer

Paprika: Dunkelkeimer und Warmkeimer

Sellerie: Lichtkeimer und Warmkeimer

Kürbis: Dunkelkeimer und Warmkeimer

Dill: Lichtkimer und Kaltkeimer

 

Im Februar beginne ich mit der Aussaat von Salat, Kohlrabi, Paprika, Chili, Sellerie, Lauch. Meine Tomaten säe ich erst in der zweiten Märzhälfte an. Das reicht vollkommen aus! Wenn es die Witterung zulässt, pflanze ich Ende Februar Salat, Kohlrabi ins überdachte Frühbeet mit Vliesabdeckung, sowie die Radieschen.

Nach einer Menge an Infos wünsch ich euch jetzt viel Freude bei der Anzucht eurer Samen!

Blumige Grüße aus dem Gartenparadies,

Regina Dunst

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