Pflanzenkohle // Aktivkohle // Tierkohle // Holzkohle | Was ist der Unterschied?

19.03.22 Gerald Dunst

In diesem Video erklären wir Euch die Unterschiede zwischen den verschiedenen Kohlen und vor allem auch, worauf man beim Kauf und bei der Anwendung achten muss. Uns fällt auf, dass die verschiedenen Begriffe häufig verwechselt werden - vor allem bei der Anwendung wäre der falsche Einsatz fatal und würde zu einem schlechteren Pflanzenwachstum führen.

 

Pflanzenkohle:
Ist eine saubere Kohle, die aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt worden, und für die Anwendung im Boden geeignet ist. Der Rohstoff kann Holz, Stroh, Graz, Laub oder irgend ein anderer organischer Reststoff sein. Die Eignung für die Anwendung im Boden wird durch das EBC-Zertifikat bestätigt. Wir empfehlen daher bei Kauf von Pflanzenkohle auf dieses Zertifikat zu achten. Wenn man selbst Pflanzenkohle als Kompostzusatz herstellt kann man die Qualität zumindest sensorisch überprüfen: Pflanzenkohle sollte keinen Geruch und keinen Geschmack aufweisen. Wenn ein starker Geruch nach Rauch oder Ruß enthalten ist, passt die Qualität sicher nicht und die Pflanzenkohle ist mit PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) belastet.

Bio Pflanzenkohle:
Für den Biolandbau gibt es deutlich strengere Grenzwerte als in der konventionellen Landwirtschaft. Wenn eine Pflanzenkohle also als „Bio“ bezeichnet wird, müssen diese Stangen Grenzwerte auch zweifelsfrei eingehalten werden.

Aktivkohle:
Aktivkohle hat im Boden nichts verloren. Sie kann aus den verschiedensten Rohstoff hergestellt sein, auch aus Kunststoff, Braunkohle oder Pflanzen. Durch einen speziellen Aktivierungsprozess und höheren Temperaturen entsteht eine riesige Oberfläche, die sehr aggressiv organische Substanzen binden kann. Für die Bodenbiologie ist diese Aktivkohle zu aggressiv und die Regenwürmer verschwinden.

Holzkohle:
Wird aus reinem Holz in Erdmeilern oder Stahlreaktoren hergestellt und in der Regel zum Grillen verwendet. Grillkohle wird nicht auf bodenrelevante Schadstoffe untersucht und kann einen hohen Anteil an den erwähnten PAKs enthalten. Wenn man selbst mit dem KonTiki oder der Erdgrube Holzkohle herstellt, kann dies bedenkenlos als Kompostzuschlag verwendet werden. Holzkohle aus Meilern sind dagegen eher mit Vorsicht zu genießen - aber auch hier gibt es Betriebe, die eine EBC-Zertifizierung schaffen. Holzkohle darf nur dann als „Pflanzenkohle“ bezeichnet werden, wenn sie für die Anwendung im Boden geeignet ist.

Tierkohle:
Wird aus Knochen hergestellt und hat völlig andere Eigenschaften als Pflanzenkohle. Der Kohlenstoffgehalt ist viel niedriger (10%), dafür enthält diese Kohle viel Kalzium (bis zu 50%) und viel Phosphor (bis zu 40%) - man kann diese „Kohle“ also eher als einen Kalzium-Phosphor bezeichnen und die Wirkung im Boden ist daher mit Pflanzenkohle nicht vergleichbar - dies betrifft alle Eigenschaften, angefangen von der Wasserspeicherung, bis hin zur N-Bindung und Förderung der Mikrobiologie.

Aktivierte Pflanzenkohle:
Reine Pflanzenkohle darf niemals in den Boden gelangen - aufgrund der großen Oberfläche von rund 350 m2/g bindet sie sehr stark die Nährstoffe der Umgebung und die Pflanzen könnten unter Nährstoffmangel leiden. Daher muss Pflanzenkohle vor der Anwendung im Boden aufgeladen werden. Dies geschieht am einfachsten im Kompost, in der Bokashi-Herstellung oder in Verbindung mit Stallmist. Beispielsweise in der eigenen Hühnerhaltung ist Pflanzenkohle ein wunderbarer Stoff um Gerüche zu binden und die N-Verluste zu reduzieren. Auch der eigene Urin ist bestens geeignet um Pflanzenkohle mit Stickstoff anzureichern.  Derart aufgeladene Pflanzenkohle ist dann der perfekte Bodenzusatz um die Fruchtbarkeit langfristig zu erhöhen. Wir von Sonnenerde haben dazu den „Bodenaktivator“ entwickelt - dabei handelt es sich um Bio Pflanzenkohle, die mit Nährstoffen und der richtigen Mikrobiologie aufgeladen und daher für die Anwendung im Boden bestens geeignet ist.

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