Die Direktsaat | Unser erster Versuch mit Soja

08.06.22 Gerald Dunst

Nachdem diese Direktsaatmethode bei Mais sehr gut funktioniert hat, wollen wir dies auch bei Soja ausprobieren. Die Vorkultur (Winterbegrünung aus Grünschnittroggen, Inkarnatklee, Winterwicke und Rübsen hat bereits abgeblüht, bzw. ist gerade in der Blüte (Roggen und Inkarnatklee).

Damit wäre der Zeitpunkt optimal. Über eine Spatendiagnose wird aber noch eine zu hohe Feuchtigkeit festgestellt - daher versuchten wir den Saatzeitpunkt hinauszuzögern. Einen Tag später wurden für die darauffolgende Tage intensiver Regen angesagt - wir haben uns daher entschlossen, sofort zu säen.

Bei der Direktsaat wird im Idealfall (so wie hier zu sehen) in einen bestehenden Gründünugnsbestand die nächste Kultur hineingesät - in diesem Fall also die Sojabohne. Die Gründüngung wird im Anschluss noch einmal mit einer speziellen Schneidwalze auf den Boden gedrückt und alle 15cm abgeknickt. Dadurch soll sich eine geschlossene Mulchdecke ergeben. Der bOden wird also zu keiner Zeit angerührt und bleibt immer bedeckt - das ist für die Bodenentwicklung und Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit der Idealzustand! Wichtig ist also zuerst zu säen und erst anschließend zu Walzen - damit verhindert man das sogenannte „Hairpinning“ - dass also organische Reste in den Säschlitz hineingezogen werden und das Saatkorn einen schlechten Bodenkontakt bekommt. Die verwendete Direktsaatmaschine von John Deere hat nach dem großen Scheibensech, das den Sehschlitz formt, eine nach hinten versetzte Andrückrolle, damit bei Austreten vom Scheibensech aus dem Boden, der dabei geformte Schlitz gut erhalten bleibt. Eine Plastikfeder danach verhindert, dass das Saatkorn beim Hineinfallen wieder aus dem Schlitz herausspringt und ein anschließendes Gummirad drückt das Saatkorn in den festen Boden. Am Ende befindet sich noch ein Sternrad, das das Saatkorn mit lockeren Bodenmaterial überdecken soll.

Während die Humusfläche einen nahezu perfekten Feuchtigkeitsgehalt hatte, war die konventionelle Vergleichsfläche deutlich zu feucht und das Saatkorn war daher nur in den seltensten Fällen mir krümeliger Erde bedeckt. In Summe hat die Direktsaat aber bestens funktioniert und die 2 Hektar waren in einer Stunde fertig angebaut. Wir werden die Entwicklung dieser Kultur in diesem Jahr genau beobachten.

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