sbs - Stockholmer Baumpflanzsystem

Gegenwart

Die schwach wachsenden und verkümmerten Stadtbäume sind nicht nur ein trauriges Stadtbild - es ist ein ungenutztes Potential für die Städte um deren Bewohner mehr Lebensqualität bieten zu können. Städte - egal ob Dörfer oder Mega-Citys kämpfen immer mehr gegen folgende Problemstellungen:

  • Hoher Lärmpegel
  • Zu hohe CO2-Werte
  • Abwasserprobleme
  • Überhitzung
  • Hohe Gefahr bei Unwetter
  • Trauriges Stadtbild
  • Schlechte Stadtluft

Gesunde und gut entwickelte Stadtbäume können als Lunge und Filter der Städte eine ganze Reihe von Vorteilen bringen. Das Stockholmer Baumpflanzsystem - kurz "sbs" genannt - ist also eine Chance für die Verwalter UND die Bewohner von Ballungszentren.

Am Bild der Gegenwart erkennt man schnell, dass der Baum durch die Versiegelung der Flächen und den "Beton-Topf" sich nicht entfalten kann. Die Wurzeln sind eingesperrt, es kommt zu wenig Wasser zu den Wurzeln und auch die Nährstoffzufuhr ist mehr als begrenzt.

Die logische Folge ist ein sehr schwaches Wachstum, krankhafte und anfällige Bäume. Das gesamte Oberflächenwasser steht zu einem großen Teil nicht dem Baum zur Verfügung sondern wird über Abwasserkanäle entsorgt, was wiederum Entsorgungskosten für die Gemeinde nach sich zieht.


Die Lösung

Sämtliche befestigten Flächen (mit Ausnahme der Straßen) sind offenporig gestaltet. Das gesamte Oberflächenwasser kann in das Baumsubstrat eindringen und hier gespeichert werden.

Über einen begehbaren Kabelschacht sind alle Leitungen für Kontrolle und Wartung zugänglich. Jeder Baum erhält zumindest 30 m3 durchwurzelbaren Raum. Dadurch ergibt sich ein Speichervolumen von rund 5.000 Liter Wasser pro Baum.

Die Bäume zeigen wieder ein gesundes Wachstum und können ihr natürliches Alter (über 100 Jahre) erreichen.

 


Das Oberflächenwasser der Straßen wird über Schächte in den darunter liegenden Drainageschotter geleitet, hier verteilt und kann dann gleichmäßig im Baumsubstrat versickern.

Ein Überlauf im Kanal sorgt dafür, dass die frostgefährdete Zone trocken bleibt. Dadurch bleiben alle Baumwurzeln im unteren Substrat und es kommt zu keinen Belagsschäden.

Im Winter kann über ein Klappensystem das gesamte salzbelastete Oberflächenwasser direkt in den Kanal geleitet werden.

Die Baumgrube selbst wird mit einem strukturreichen Baumsubstrat gefüllt.

Stadtbaum Feinsubstrat

Die Poren im Grobskelett werden mit dem Stadtbaum Feinsubstrat aufgefüllt. Bei der nassen Einbauweise (Skelett aus 100/150er Steinen) wird dieses Feinsubstrat in 30 cm starke Steinlagen eingeschlemmt. Bei der trockenen Einbauweise wird dieses Feinsubstrat vor dem Einbau mit den Steinen (40/70) trocken gemischt und die fertige Mischung auf einmal eingebaut. Dieses Feinsubstrat wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Graz und DI Erwin Murer entwickelt und besteht aus 4 Teilen gewaschener Quarzsand und einem Teil Stadtbaum Konzentrat. Die Herausforderung in der Entwicklung war nicht nur die Einbindung der richtigen Biologie und der richtigen Kombination von Nährstoffen, sondern vor allem auch die hohe Stabilität – schließlich soll der Baum darin einige hundert Jahre wachsen können.

Die Vorteile und die Zukunft

  • Lärmreduktion um bis zu 10 dB
  • CO2-Bindung von 100 Autokilometer pro Jahr
  • Bis zu 400 Liter Wasserverdunstung pro Tag
  • Abkühlung um bis zu 5 °C
  • Wasserrückhalt bis zu 5.000 Liter pro Baum
  • 1,3 kg Feinstaub-Filterung pro Jahr 
Stadtbaum Feinsubstrat
Stadtbaum Konzentrat
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