Toter Boden II | Der Spezialkompost in der Theorie
KompostierungNatur-GartenIn diesem Video zeigen wir Euch, wie die chemische Bodenanalyse ausgewertet und interpretiert wird. Das Ziel ist, einen Kompost herzustellen, der genau auf diesen Boden abgestimmt worden ist - dazu müssen die fehlenden Mineralstoffe und Spurenelemente ausgeglichen, also ergänzt werden.
In diesem Fall (Glashaus von Angelika Ertl) war das Untersuchungsergebnis überraschend positiv. Es hat vor allem die günstige Zusammensetzung des Sorptionskomplexes überraschet - also das Verhältnis von Kalzium, Magnesium, Kalium und Natrium an den Bindungsstellen des Bodens war nahezu optimal. Lediglich bei Natrium gibt es einen Mangel - dies kann über die zusätzliche Verwendung eines Bioabfallkompostes aber leicht ausgeglichen werden.Der pH-Wert ist optimal und sehr stabil, der Humusgehalt relativ hoch, weshalb mit relativ geringen Kompostmengen (2-3cm Auflage) das Auslangen gefunden werden kann. Aufgrund des relativ engen C/N-Verhältnisses wird die Gründüngungsmischung in Richtung mehr Gräser adaptiert, damit aus dem leichten N-Überhang Humus aufgebaut werden kann.Bei den Spurenelementen ist ein deutlicher Kupfermangel und ein leichter Bormangel aufgetreten - diese Spurenelemente werden dem Kompost in entsprechender Menge beigemengt und somit „organisch stabilisiert“ auf die Fläche gebracht. Der leichte Mangel an Kobalt und Molybdän wird über den Kompost selbst ausgeglichen.Pro Glashaus mit 370m2 werden nun also 8m3 Kohlekompost, 4m3 Bioabfallkompost, 0,2kg Borsäure und 1,3kg Kupfersulfat ausgebracht, wobei diese einzelnen Komponenten zuvor vermischt werden und einige Wochen auf der Miete reagieren können.